Der Satz „Wir empfehlen Handwäsche“ ist doch ein Graus. – Die Hand im Wasserbecken scheint geradezu „Stopp!“ zu signalisieren. Und so neigt man schnell dazu, sich zweimal zu überlegen, ob man sich das antut: Schließlich ist die Zeit knapp und die Mühe (vermeintlich) groß, einzelne Teile extra von Hand zu waschen.
Auf den ersten Blick sind die Pflegehinweise der Waschsymbole oft umständlich und damit schwer umsetzbar. Landläufig gilt Handwäsche aber fälschlicher Weise als zeitaufwendig und mühsam. Wirklich ist eine schonende Pflege von empfindlichen Textilien wie Seide viel einfacher als gedacht und, wenn man weiß wie, „im Handumdrehen“ erledigt!
Bei feinen Materialien wie Seide bekommt man schnell den Eindruck, dass das feine Material viel zu empfindlich ist für den Alltag. Dabei ist Seide im Verhältnis zu ihrer unvergleichlichen Grazilität äußerst strapazierfähig. Nicht von der Hand zu weisen ist, das Seide einer besonderen Pflege bedarf, damit ihre hervorragenden Eigenschaften und ihr einzigartiger Glanz lange erhalten bleibt. Befolgt man aber ein paar einfache Tipps, hat man jahrelang etwas von seinen edlen Seidenwaren. Und: Bettwäsche, Nachtwäsche oder Dessous aus reiner Seide stellen sich sogar als gute Investition heraus.
Im Grunde genommen ist Seide sogar eine relativ unkomplizierte, langlebige und pflegeleichte Naturfaser. Es gibt also keinen Grund, warum man auf erlesene Wäsche aus purer Seide oder den luxuriösen Komfort von Seidenbettwäsche verzichten sollte.
Wie pflegt und wäscht man Seide eigentlich und was sollte man beachten, damit man lange Freude an der Seidenwäsche hat?
Textilien aus Seide, wie Seidenbettwäsche oder Nachtwäsche aus Seide, kann man im Regelfall problemlos waschen. Bei entsprechender, spezieller Ausrüstung der Seide, kann sie sogar in der Haushaltswaschmaschine im Schongang (ohne Schleudern!) gewaschen werden. Dies trifft zum Beispiel auf die Seiden- Bettwäsche von Cellini design oder von der Plauener Seidenweberei zu. Die Bettwäsche Garnituren sind bei bis zu 30° C im Schonwaschgang unter Verwendung von flüssigem Seidenwaschmittel waschbar.
Sie sollten bei so zarten Stoffen wie Seide immer die Pflegehinweise und Empfehlungen der Hersteller beachten! Diese kennen die Materialien und haben in der Regel große Erfahrung im Umgang mit den Stoffen. Außerdem gibt es Seidenstoffe, die bei Wasserkontakt eingehen, sodass eine Trockenreinigung unumgänglich ist.
Damit Sie langfristig Freude an der Seidennachtwäsche oder Bettwäsche aus Seide haben, sollte bei der Pflege des feinen Materials auf ein paar Punkte geachtet werden.
Grundsätzlich gilt: Seide verfügt wie andere Naturfasern über eine erstaunliche Selbstreinigungskraft und bedarf eigentlich nur relativ selten einer Wäsche. Zudem ist die Oberfläche des hauchzarten Filaments sehr glatt und nimmt dadurch schon nur in sehr geringem Maße Staub oder Dreck auch. Lüften Sie ihre Seidentextilien einfach regelmäßig, ab und an vielleicht in der von Morgentau getränkten Luft.
Den gleichen Effekt bekommt man, wenn man z.B. die Seidenbluse nach dem Duschen auf einem Kleiderbügel ins Bad hängt. Das hilft übrigens auch gegen leichte Knitterfalten und erspart strapazierendes Bügeln.
Vermeiden Sie stets direktes Sonnenlicht. Seide ist der menschlichen Haut sehr ähnlich, d.h. sie besteht überwiegend aus Proteinen, die durch das Sonnenlicht Schaden nehmen: Das Gewebe wird spröde und brüchig. Als grobe Orientierung für die Pflege von Seide gilt daher: ihr schadet, was auch der menschlichen Haut unzuträglich ist. Deshalb auch Seidenwaren nicht parfümieren oder mit Deo besprühen.
Seide sollte am besten „kalt“ oder auf möglichst niedriger Temperatur gewaschen werden. Ihre Seidenwäsche können Sie einfach in der Badewanne (kleinere Teile natürlich auch im Waschbecken) in handwarmen bzw. lauwarmen Wasser waschen.
Ein spezielles Seidenwaschmittel ohne optische Aufheller und ohne Enzyme verhindert, dass das Gewebe spröde und brüchig wird. Besser ist Flüssigwaschmittel als Pulver. Flüssiges Waschmittel vermischt sich gut und lässt sich wieder leicht und auch ohne Rückstände auswaschen.
Das ganze kurz einwirken lassen (max. 3-5 Minuten) und mit klarem Wasser ausspülen. Die Seide dabei nicht Wringen, leichtes „ausdrücken“ des Wassers genügt vollkommen. Wird eine milde Seife zum Waschen benutzt, sollte ein Esslöffel Wein-Essig zum Ausspülen dazugegeben werden, damit die Seife Rückstandlos ausgespült wird. Anschließend kann die Wäsche vorsichtig in ein Badehandtuch eingeschlagen werden, um überschüssiges Restwasser an das Handtuch abzugeben.
Am besten wird Seide im Liegen getrocknet. So bleiben Seidentextilien in Form. Qualitätsstoffe können aber ruhig auch aufgehängt werden. Längere direkte Sonneneinstrahlung sollte dabei in jedem Fall vermieden werden, da der Stoff durch die UV-Strahlen des Sonnenlichts irreparablen Schaden nimmt. Direktes Sonnenlicht ist darüber hinaus nicht notwendig, da Seide sehr schnell trocknet.
Um das Material nicht unnötig zu belasten, sollten die Seidenstoffe, wenn sie in der Maschine gewaschen werden, nur im Schongang ohne Schleudergang(!) und immer alleine gewaschen werden. Durch separates Waschen der feinen Textilien können zum einen Druckstellen und Falten vermieden werden, durch die auch die Brillanz der Farben leidet. Materialien wie Baumwolle sind im nassen Zustand wesentlich rauer. In der Waschmaschine reiben Wolle und andere Gewebearten den feinen Seidenstoff deshalb auf; mit dem Ergebnis, dass die feinere Seide ihren natürlichen Glanz und ihren fülligen Griff verlieren. Zum anderen können die Farben durch unsachgemäße Wäsche teilweise oder im schlimmsten Fall in Teilen ganz auswaschen werden. Um Verfärbungen zu vermeiden sollte die Wäsche wie immer nach Farben getrennt werden, in „helle“ und „dunkele“ Wäsche.
Zwar ist auf Dauer ein leichtes Verblassen der Farbe nach mehreren Wäschen immer möglich. Doch ist dies vergleichbar mit dem Verblassen anderer Kleidung. „Dunkle Wäsche“ wird hier immer ein wenig als anfälliger wahrgenommen, da ein Verblassen der Farbe bei dunklen Tönen schneller ins Auge fällt als bei Textilien in helleren Farben oder Pastell-Tönen.
Um mechanische Beschädigungen des Stoffes zu vermeiden, sollte neben dem Schleudergag in der Maschine, auf Wringen, Mangeln und Trocknen im Wäschetrockner genauso dringend verzichtet werden, wie auf Bügeln nasser Seide oder Bügeln mit Wasserdampf. Im nassen Zustand ist Seide am empfindlichsten und starke mechanische Einwirkungen können schnell zu Verformung des Gewebes führen. Seidenstoffe können oft (möglichst) auf niedriger Stufe vorzugsweise von Links gebügelt werden. In Ausnahefällen bei starken Knitterfalten kann Seide gebügelt werden, wenn sie noch leicht klamm ist.
Handwäsche ist also gar nicht so zeitaufwendig und umständlich, wenn man sich die einzelnen Schritte einmal genau ansieht. Und der Arbeitsaufwand ist verhältnismäßig gering im Vergleich , Mit diesen paar Tricks wird Ihre Seidenwäsche zum Kinderspiel und ist in weniger als 15-20 Minuten erledigt.