Lyocell (CYL) ist eine großartige Alternative zu vielen anderen Materialien, deren positive Eigenschaften es vereint und ersetzen kann: Lyocell wärmt beinahe so gut wie Schurwolle und ist dazu atmungsaktiv, verfügt über ein effektiveres Feuchtigkeitsmanagement als Baumwolle und wirkt bei höheren Temperaturen, wie Leinen, mit einem natürlichen „Cooling-Effect“. Lyocell ist zu 100% natürlich, besteht zu 100% aus Holz und ist zu 100% Vegan.
Lyocell (chem. CYL), besser bekannt unter seinem Markennamen Tencel, ist ein wahrer Tausendsasser. Dieses dennoch weitläufig unbekannte Filament verbindet eine Fülle bester Qualitäten und ist deshalb für Textilien aller Art geeignet und vielseitig einsetzbar, ob für Sport-Funktionsbekleidung, zur Herstellung von Jeans-Stoffen, Blusenstoffen, für Arbeitskleidung oder ganz „normale“ Alltags- Kleidung, Unterwäsche, als Füllmaterial für Betten und werden sogar als Nonwovens-Produkte (Vliesstoff) verwendet für Hygiene- und Kosmetikartikel. Und das Beste: Lyocell ist eine umweltfreundliche und natürliche Alternative zum Beispiel zu Kunstfasern aus Polyeter & Co.
Doch obwohl man Tencel-Produkte immer häufiger sieht, selbst in Discountern, ist dieses zukunftsträchtige Fabric noch weitgehend unbekannt.
Lyocell wird in einem umweltfreundlichen Prozess unter Verwendung eines nicht-toxischen Lösungsmittels, N-Methylmorpholin-N-oxid (NMO), aus schnell nachwachsenden Holzarten extrahiert, besteht also zu 100% aus natürlichem Zellstoff. Dadurch ist Lyocell biologisch abbaubar und kann recycelt werden. Auch das zur Herstellung verwendete NMO kann zu 99,5% in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden. – Lyocell ist damit sogar mit einem veganen Lifestyle vereinbar!
Der Zellstoff ist außerdem eine großartige Alternative für viele andere Materialien, da es viele positive Eigenschaften besitzt und die anderer Garne verbessern bzw. ergänzen und oft sogar ersetzen kann. Atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend und über einen natürlichen „Cooling-Effekt“ verfügend, kann es zum Beispiel mit Baumwolle oder Leinen und sogar mit Microfasern kombiniert werden, um deren „Verhalten“ zu optimieren.
Es ist pflegeleicht, kann gut bei bis zu 60°C in der Haushalts- Waschmaschine gewaschen und problemlos im Trockner getrocknet werden, gefärbt und so gewebt werden, dass es die Qualitäten von Wildleder oder Wolle nachgeahmt werden können. Die Fertigung dieses Gewebes erzeugt weniger CO2-Emissionen und kann wesentlich effizienter und damit ressourcenschonender ausgeführt werden, als die von anderen herkömmlichen Textilien. So wird sowohl weniger Energie als auch weniger Wasser für die Produktion benötigt.
Es gibt also viele gute Gründe, sich für Produkte aus Tencel-Lyocell zu Entscheiden. Ein weiterer großartiger Pluspunkt, vor allem für die Verwendung von Bettwaren aus Tencel, ist, dass es Allergieauslöser, wie Milben und Bakterien, im Keim erstickt durch das hervorragende Feuchtigkeitsmanagement, das ein natürlich trockenes Schlafklima hervorbringt.
Da sich durch die hohe Feuchtigkeitsbindungskraft der Faser kein nasser Film auf der Oberfläche bildet, können Bakterien kaum ansetzen und es wird somit auch Schimmelbildung verhindert. Das haben wissenschaftliche Studien, wie eine Laborstudie zum Bakterienwachstum auf Textilien von B. Redl, Medizinuniversität Innsbruck, Österreich (2004), belegt. Besonders Hausstauballergiker, aber auch Menschen mit rheumatischen Beschwerden, können also vom Einsatz von Lyocell profitieren.
Es ist also ein ideales Füllmaterial für Bettdecken und Kopfkissen, da es ein gesundes und angenehmes Schlafklima fördert und damit die Schlafqualität deutlich verbessern kann. Die gute Waschbarkeit und Eignung für den Wäschetrockner machen auch häufigeres bzw. regelmäßiges Waschen von Tencel- Bettwaren einfach, und es kann dadurch für eine hohe Hygiene im Schlafbereich erreicht werden.
Eigentlich ist Tencel gar keine neue Erfindung, sondern wird bereits seit 1991 kommerziell von der österreichischen Firma Lenzing AG hergestellt. Vor allem in der Textilindustrie, beispielsweise für Funktionsbekleidung im Sportbereich, ist Tencel wegen seiner vielen vorteilhaften Merkmale sehr beliebt und wird in einer beachtlichen Reihe von Produkten verwendet.
Tencel-Lyocell ist ein wahrer Alleskönner unter den Geweben, denn es neben seiner Feinheit sehr weich, fällt fließend und verfügt wegen seiner glatten Oberfläche über einen seiden-ähnlichen Griff. Damit ist es angenehm auf der Haut und hervorragend für Kleidung und Wäsche oder Bettwäsche geeignet.
Es wärmt beinahe so gut wie Schurwolle und ist dazu atmungsaktiv, sorgt bei höheren Temperaturen, wie Leinen, für einen kühlenden Effekt und auch dafür, dass Schwitzen vermieden wird. Im Vergleich zu Baumwolle nimmt Tencel Feuchtigkeit wesentlich besser auf und führt sie auch effektiver wieder an die Umgebungsluft ab; es kann bis zu 50% mehr Feuchtigkeit aufnehmen als Baumwolle und zeichnet sich durch ein hervorragendes Feuchtigkeitsmanagement aus.
Dies gelingt durch die eine Fibrillenstruktur. Submikroskopische Kanäle zwischen den Fibrillen – das sind kleinste Härchen, die winzigen Bestandteile, aus denen sich Tencel zusammensetzt – regeln die Aufnahme und Abgabe von Feuchtigkeit.
Zu betonen ist noch einmal, dass Tencel-Lyocell gut für die Umwelt ist, da es in einem umweltschonenden Verfahren aus schnell nachwachsenden Holzarten, wie dem asiatischen Eukalyptusholz, häufig auch aus dem Holz der Birke, welches aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt, extrahiert wird. Es ist somit biologisch abbaubar und recyclebar.
Das dabei verwendete Lösungsmittel kann laut Lenzing, dem Weltmarktführer in der Tencelproduktion, zu 99,5% aus dem Produktionsverfahren zurückgewonnen und dann wiederverwendet werden. Etwaige Reste könnten rückstandslos in chemischen Kläranlagen zersetzt werden, so Lenzing, das für das ressourcenschonende Produktionsverfahren mit dem Europäischen Umweltpreis European Award for the Environment ausgezeichnet wurde.
Wie wir gesehen haben, besteht Lyocell also aus Zellulose und ist damit eine Regeneratfaser, „regenerativ“ bzw. später biologisch abbaubar. Der Vorteil des Eukalyptusholzes ist nicht nur, dass es schneller wächst als beispielsweise herkömmliche Baumwolle. Für Anbauflächen konkurriert es nicht um für die Lebensmittelproduktion wichtigen Flächen und es kommt in der Aufzucht auch ohne künstliche Bewässerung und ohne Pestizide aus, was konkret bedeutet, dass 10-20 Mal weniger Wasser und nur ein Sechstel Anbaufläche benötigt wird im Vergleich zur Produktion von Baumwolle.
Das hat dieser außergewöhnlichen Faser den Ruf „Faser der Zukunft“ eingebracht.